sexta-feira, 26 de junho de 2009

Die CUFA

Die CUFA -Central Única das Favelas- ist eine eigenständige Organisation, die sich innerhalb Brasiliens in den Bereichen Politik, Gesellschaft, Kultur und Sport bereits einen Namen gemacht hat.
Mit der Absicht, ihrer kritischen Sicht der Dinge und ihrer Lebensfreude Raum zu verleihen, vereinigten sich zahlreiche Jugendliche, größtenteils Afrobrasilianer, aus den Armenvierteln (Favelas) Rio de Janeiros und es entstand über die vergangenen 10 Jahre hinweg ein bedeutendes Netzwerk, das sich mittlerweile über das gesamte Land erstreckt und dessen Vertretungen sich in jedem der 27 föderativen Einheiten Brasiliens (26 Staaten und 1 Regeirungsbezirk) wiederfinden.

Heute ist man u.a. für das größte HipHop-Festival Lateinamerikas, das „Hutúz Rap Festival", verantwortlich, das nationale sowie internationale Künstler auszeichnet.
Außerdem werden permanent Workshops für interessierte Jugendliche und Kinder in den Bereichen DJing, Breakdance, Graffiti, Streetball ("basquet de rua"), Skateboard angeboten
Zusätzlich können sie Kurse in Gastronomie, Rundfunk und Fernsehen, Design, Theater uvm. belegen und seit neuestem sogar in diesen Gebieten eine Berufsausbildung erhalten.
So erlangten Anfang 2009 knapp 1000 Jugendliche in Zusammenarbeit mit dem Tourismusministerium einen anerkannten Abschluss.
Man versucht also, den Kindern- und Jugendlichen der Favelas über den Weg der Bildung, neue Perspektiven zu bieten und ihnen möglichst solide Voraussetzungen für den Start in ein anderes, weniger leidvolles Leben zu schaffen.

Das prominenteste Gründungsmitglied der CUFA ist Rapper MV Bill, der bereits zahlreiche Auszeichnungen auf musikalischer, aber auch auf sozialer Ebene erhielt: So ehrte ihn z.B. die Unesco als einen der zehn aktivsten Menschen, die die Welt im letzten Jahrzehnt hervorgebracht hat.Sein weibliches Pendant ist die Rapperin Nega Gizza.Bekannt und geschätzt für ihr soziales Engagement, ist sie heute u.a. Leiterin des Hutúz Festivals.
Insgesamt ist die HipHop-Kultur von zentraler Bedeutung für die Arbeit der CUFA.HipHop dient hier als Ausdrucksform und Integrationswerkzeug zugleich, da es denen, die von der Gesellschaft ausgeschlossen wurden, Entfaltungsfreiraum, Freizeitgestaltung und öffentliche Anerkennung ermöglicht.Auch ohne Medienpräsenz ist der HipHop seit nunmehr 20 Jahren fester Bestandteil des urbanen Lebens in den brasilianischen Favelas und schüttelt seit einiger Zeit sein Image der Verbrecher-Kultur ab, indem sich immer mehr Menschen der verschiedensten sozialen Schichten zu ihm hingezogen fühlen und man sein Potenzial entdeckt, das bisher unbekannten Marktnischen die Türen öffnet.

Das Team der CUFA ist hauptsächlich aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen zusammengesetzt, die selbst aus Favelas stammen.Einige von ihnen haben auch selbst die Berufsausbildung in den Zentren der CUFA durchlaufen und entschieden sich anschließend dazu, nun ihren eigenen Beitrag zur Besserung der Verhältnisse zu leisten.
Neben dem Hutúz-Festival existiert noch eine weitere von der CUFA ins Leben gerufene Institution:Die LIIBRA (Liga Internacional de Basquete de Rua) ist ein Wettbewerb, in der Amateur-Teams in einer abgewandelten Form des Streetballs namens „Basquete de Rua“ regionale Turniere ausspielen, um anschließend an der landesweiten Meisterschaft teilzunehmen.
Die besten Spieler der Liga werden wiederum in die brasilianische Nationalmannschaft berufen.Diese Sportart entsprang einer Spielerei während eines Hutúz-Festivals im Jahre 2003 und führte zu der ersten nationalen Basquete de Rua - Meisterschaft 2005.
Heute sind CUFA, HUTÚZ und LIIBRA Marken mit hohem Wiedererkennungswert, beispiellose Initiativen, ins Leben gerufen von der Jugend für die Jugend.

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